Neue NeuroImage-Studie liefert mechanistische Grundlage für ILF-Neurofeedback
fMRT-Untersuchung zeigt stabile Hirnnetzwerkveränderungen nur für das vollständige ILF-Protokoll
Neurofeedback wird seit vielen Jahren in der klinischen Praxis eingesetzt. Gleichzeitig wird immer wieder diskutiert, über welche neurophysiologischen Mechanismen unterschiedliche Neurofeedback-Ansätze tatsächlich wirken. Für Infra-Low-Frequency (ILF) Neurofeedback fehlten bislang insbesondere bildgebende Untersuchungen, die über subjektive Effekte hinausgehen und objektive Veränderungen im Gehirn sichtbar machen.
Eine im Dezember 2025 in der Fachzeitschrift NeuroImage veröffentlichte Studie adressiert genau diese Fragestellung. Ziel der Arbeit war nicht, die klinische Wirksamkeit von Neurofeedback zu bewerten, sondern die neurophysiologischen Effekte der Signalbestandteile eines etablierten ILF-Neurofeedback-Protokolls mechanistisch zu untersuchen.
ILF-Neurofeedback als kombinierter Ansatz
ILF-Neurofeedback ist kein Einzelsignalverfahren, sondern basiert auf der Kombination mehrerer EEG-Zeitskalen. Dazu gehören:
- klassische EEG-Frequenzband-Signale mit schnellen zeitlichen Dynamiken
- Infra-Low-Frequency-Signale, die sehr langsame regulatorische Prozesse abbilden
Diese Kombination entspricht der klinischen ILF-Neurofeedback-Konfiguration, wie sie in der therapeutischen Praxis eingesetzt wird.
Um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen, wurden die im ILF-Neurofeedback kombinierten Signalbestandteile in der Studie gezielt getrennt untersucht und sowohl einzeln als auch in ihrer kombinierten Form analysiert. Die getrennte Betrachtung diente der mechanistischen Einordnung innerhalb des bestehenden ILF-Ansatzes.
Studiendesign: mechanistische Analyse eines bestehenden Protokolls
Die Studie umfasste drei randomisierte, doppelblinde, sham-kontrollierte Crossover-Experimente mit insgesamt 135 gesunden Proband:innen. In jeder Teilstudie wurde eine einzelne 30-minütige Neurofeedback-Sitzung durchgeführt, begleitet von funktionellen MRT-Messungen vor und nach der Sitzung.
Untersucht wurden drei Bedingungen:
- klassische EEG-Frequenzband-Signale allein
- Infra-Low-Frequency-Signale allein
- die Kombination aus Frequenzband- und Infra-Low-Frequency-Signalen (entsprechend der klinischen ILF-Neurofeedback-Konfiguration)
Die Auswertung der Ruhe-fMRT-Daten erfolgte mittels multivariater funktioneller Konnektivitätsanalyse (fc-MVPA), einem etablierten Verfahren zur Untersuchung großskaliger Hirnnetzwerke.
Zentrales Ergebnis der Studie
Das zentrale Ergebnis der Studie ist eindeutig:
Robuste und statistisch belastbare Veränderungen der funktionellen Hirnkonnektivität traten ausschließlich bei der kombinierten Anwendung der Frequenzband- und Infra-Low-Frequency-Signale auf. Die isolierte Anwendung der einzelnen Signalbestandteile führte nach statistischer Korrektur nicht zu vergleichbar stabilen Effekten. Damit zeigt die Studie, dass erst die Kombination der unterschiedlichen EEG-Zeitskalen zu konsistenten neurophysiologischen Veränderungen führt. Entscheidend ist dabei: Die Studie zeigt keine neuartige Kombination, sondern die neurophysiologische Relevanz des vollständigen ILF-Neurofeedback-Protokolls, so wie es klinisch eingesetzt wird.
Bedeutung der Ergebnisse für ILF-Neurofeedback von BEE Medic
Die Ergebnisse liefern erstmals eine bildgebende mechanistische Grundlage für genau den ILF-Neurofeedback-Ansatz, den BEE Medic als einziger Hersteller in dieser konsistenten klinischen Konfiguration entwickelt und technisch umsetzt. Die Studie macht deutlich, dass nicht einzelne EEG-Signale für die beobachteten Effekte entscheidend sind, sondern die gezielte Kopplung schneller und sehr langsamer neuronaler Dynamiken, wie sie das ILF-Neurofeedback realisiert. Damit wird ein Ansatz neurophysiologisch eingeordnet, der bislang vor allem durch klinische Erfahrung geprägt war.
Einordnung der Studie
Die Studie ist als neurophysiologische Grundlagenarbeit konzipiert. Sie macht keine Aussagen zu klinischer Wirksamkeit, zu spezifischen Symptomen oder zu Langzeiteffekten. Ihr Beitrag liegt in der objektiven, bildgebenden Analyse der zugrunde liegenden Mechanismen.
Fazit
Die in NeuroImage veröffentlichte fMRT-Studie zeigt, dass das vollständige ILF-Neurofeedback-Protokoll, also die Kombination aus klassischen EEG-Frequenzband-Signalen und Infra-Low-Frequency-Signalen, zu stabilen und messbaren Veränderungen funktioneller Hirnnetzwerke führt.
Damit liefert die Arbeit erstmals eine bildgebende mechanistische Grundlage für genau den ILF-Neurofeedback-Ansatz, wie er klinisch eingesetzt wird und technisch durch die Geräte von BEE Medic realisiert wird.
Die gesamte Studie lesen Sie hier.