Was ist Neurofeedback?
Neurofeedback ist eine Therapiemethode, die – ähnlich wie Biofeedbackmethoden – darauf beruht, physikalische Körperfunktionen zu erfassen und diese in Echtzeit durch geeignete Signale zurückzumelden. Da es beim Neurofeedback um das Gehirn geht, sind es hier EEG-Signale, die man für das Feedback nutzt. Neurofeedback wird vor allem in der Therapie eingesetzt, um die Selbstregulierungsfähigkeit zu verbessern.
Biofeedback
Beim Biofeedback werden Körperfunktionen wie unter anderem der Puls, Hautleitwert oder auch Muskelspannung durch Sensoren erfasst und in Echtzeit durch Töne, Bilder oder Animationen erfahrbar gemacht. So können Fehlhaltungen, die zu schmerzhaften Verspannungen führen vermieden werden indem kontinuierlich die Muskelspannung erfasst wird und beispielsweise ein Ton daran erinnert, wieder eine korrekte Haltung einzunehmen. Mit der Zeit wird so trainiert, Körperfunktionen auf einem bestimmten Aktivitätsniveau zu halten oder dieses auch gezielt zu verändern.
Neurofeedback – Verbesserung der Selbstregulierungsfähigkeit des Gehirns
Beim Neurofeedback werden nun keine muskulären Körperfunktionen trainiert, sondern die Selbstregulierungsfähigkeit des Gehirns. Dazu werden an der Kopfoberfläche EEG-Signale abgeleitet. Auf Basis einer gründlichen Erhebung der Symptome des Patienten, werden bestimmte Frequenzbereiche der Gehirnaktivität gemessen und ausgewertet, um in Echtzeit das Feedback in Form einer Animation auf einem Bildschirm zu steuern. So bewegt sich beispielsweise eine Animation schneller, das Bild wird klarer oder eine Melodie hörbar. Durch diesen kontinuierlichen Prozess können Patienten lernen ihre Selbstregulationsfähigkeit zu verbessern. Insbesondere bei psychischen Erkrankungen können so oftmals damit verbundene begleitende Stresssymptome, Schlafstörungen oder Störungen des Aufmerksamkeits- und Konzentrationsspektrums deutlich verbessert werden.
Neurofeedback wird bei den verschiedensten Indikationen erfolgreich eingesetzt, angefangen mit Epilepsie und ADHS, hin zu Angststörungen, Migräne, Tinnitus und Autismus. Dies ist nur ein kleiner Auszug aus einer langen Listen von möglichen Anwendungsgebieten.
Verweis auf weiterführende Artikel
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