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Was macht eigentlich unsere Neurofeedback Kurse so besonders? - ein Gespräch mit Meike Wiedemann, Doris Engels und Horst Schneider

09. Februar 2022

Klar, bei uns kann man besonders effektives Neurofeedback lernen. Aber vor allem sind es auch unsere Dozierenden, die unsere Kurse so besonders machen. Denn bei uns lernen Sie Neurofeedback nicht an einem Tag von geschultem Vertriebspersonal, sondern von begeisterten Neurofeedback-Praktizierenden. Allesamt sind Expertinnen und Experten auf ihrem Gebiet und arbeiten seit Jahren in eigener Praxis oder Klinik erfolgreich und mit viel Einfühlungsvermögen und Empathie mit Neurofeedback. Wir haben uns daher mit einigen Dozierenden aus unserem Team zusammengesetzt und einfach mal gefragt, warum sie so gerne lehren und was unsere Kurse so besonders macht. 

 

“Man kann Neurofeedback irgendwie machen, oder man kann es richtig gut machen” 

Wir betreten das Online-Meeting und Meike Wiedemann, Doris Engels und Horst Schneider sind schon mitten im Gespräch. Erst gestern ging ein sehr erfolgreicher Kurs in der Schweiz zu Ende und die drei tauschen sich rege darüber aus. Das Feedback der Teilnehmenden war sehr gut und auch Meike und Doris hatten Spaß am Kurs. Also fragen wir die drei gleich mal, stellvertretend für die vielen andere unserer Dozierenden, warum sie eigentlich so gerne lehren. Meike muss nicht lange überlegen und sagt: “Wir wollen Leute, die in der klinischen Arbeit sind mit unseren Kursen erreichen. Leute, die den ganzen Tag Neurofeedback machen. Und die sollen Neurofeedback mit unseren Kursen gut machen. Denn man kann Neurofeedback irgendwie machen, oder man kann es eben richtig gut machen”. Meike ist Neurobiologin und Heilpraktikerin und sagt selbst, dass sie vor mehr als 20 Jahren mit dem Neurofeedback-Virus infiziert wurde. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Karriere stieß sie auf Neurofeedback, war fasziniert von den Effekten, bildete sich fort, besuchte Kurse weltweit, arbeitete mit allen Verfahren, landete beim ILF Neurofeedback und blieb schließlich dabei, “Einfach, weil es am besten ist”.

Was man mit jedem Satz im Gespräch spüren kann, ist die große Begeisterung und das Herzblut, die alle in die Lehre stecken. “Wir wollen, dass Fachkollegen rausgehen und nach unseren Kursen gut vorbereitet in die Praxis gehen. Und es ist schlicht so, dass je mehr Therapeuten mit Neurofeedback arbeiten, umso mehr Menschen kann Neurofeedback zugänglich gemacht werden. Das treibt uns an.” so Doris, Ergotherapeutin, Gestaltungstherapeutin und Systemische Therapeutin sowie Inhaberin mehrerer Praxen.


“Jetzt verstehe ich, was man über Eure Kurse erzählt”

Die Motivation ist echt. Das spürt man im Gespräch und auch die Teilnehmenden der Kurse merken das. “Wir bekommen immer wieder zurückgemeldet, dass in unseren Kursen so eine angenehme Atmosphäre herrsche. Viele sagen im Nachgang oft `Jetzt verstehe ich, was man über Eure Kurse erzählt”, so Doris weiter. Auf die Frage, woher diese besondere Atmosphäre komme, sind sich alle drei sofort einig: im Team bestehe einfach ein freundschaftliches Verhältnis untereinander und die Zusammenarbeit sei von gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Horst, Diplom-Biologe und Doktor der Neurophysiologie, ergänzt freudig dazu: “Die Harmonie in den Dozententeams strahlt auf Kursteilnehmende aus und sorgt einfach für Wohlfühlatmosphäre. Und natürlich bringen wir auch alle Fachlichkeit und viel Erfahrung mit. Das merkt man einfach”. 


Neurofeedback-Expertise aus verschiedenen Fachrichtungen

Die Dozierenden decken zahlreiche Fachbereiche von der Ergotherapie über Psychotherapie, (Kinder- und Jugend-)Medizin und Psychiatrie, (Sport-)Psychologie, Neurobiologie, Neuropsychologie und mehr ab - alle sind Fachleute mit heilberuflichen, therapeutischen und/oder wissenschaftlichem Hintergrund. Meike ergänzt “Gerade auch die verschiedenen Ausrichtungen und Berufe, die wir im Team haben, macht die Lehre so spannend und wir ergänzen uns perfekt”. Die Vielfalt der Lehre sieht man auch am breiten Kursangebot. Neben dem Grundkurs und Symposium gibt es zahlreiche indikationsspezifische Kurse, in denen auch Gast-Dozierende immer wieder neuen, aktuellen, fachlichen Input liefern. Doris ergänzt, “Wir sind immer auf dem aktuellsten Stand in der Branche und über Veränderungen informiert. Außerdem profitieren wir auch in unserer täglichen Arbeit von diesem engen Austausch. Als Teil dieses Netzwerks kann ich mich selbst als erfahrene Therapeutin stets weiterentwickeln”.


Die Bedeutung der Selbsterfahrung beim Neurofeedback

Der Erfahrungsaustausch und das Erleben von Neurofeedback steht in allen Kursen im Fokus. Insbesondere die Selbsterfahrung durch das Praktikum und arbeiten in unterschiedlichen Rollen sollen allen Teilnehmenden des Kurses ermöglichen sich rasch sicher im Umgang mit Neurofeedback zu fühlen.
“Wir wissen, dass unsere Teilnehmer in den wenigen Tagen der Ausbildung sehr viel lernen. Durch die Selbsterfahrung ist der Grundkurs sehr intensiv. Aber unsere Teilnehmer gehen mit einem guten Gefühl aus dem Kurs und sind so bereit für die Praxis”, sagt Meike. 
Beim Praktikum werden die Teilnehmenden - gleich ob bei Präsenz-Kursen oder online - eng begleitet. Das Praktikum findet meist in Zweiergruppen statt, eng begleitet durch die Dozierenden. In Kleingruppen werden Erfahrungen und Ergebnisse besprochen, um daraus die weiteren Schritte für die folgenden Sitzungen gemeinsam zu erarbeiten.
Zudem besteht natürlich immer die Möglichkeit Schwerpunkte in den Kursen zu setzen und alle Teilnehmenden können ihre Anliegen einbringen, sei es für die Therapie komplexer Traumatisierungen über ADHS bis hin zu Neurofeedback im Bereich Peak Performance. Den Dozierenden ist außerdem wichtig offen zu bleiben und über den Tellerrand hinauszuschauen. “Wir lehren ILF-Neurofeedback, aber auch unsere Wurzeln liegen in anderen Ansätzen. Deshalb sind wir stets offen auch mehr über andere Neurofeedback-Methoden zu lernen”, sagt Horst Schneider.

 
Neurofeedback als Lebensthema

Abschließend haben wir gefragt, was die drei denn motiviert neben dem Praxisalltag zu lehren. Schließlich bedeuten mehrtägige Kurse zusätzliche Arbeit. Meike antwortet sofort: “Neurofeedback ist mein Lebensthema. Ich bin überzeugt davon, dass es gut ist und möchte es deshalb anständig lehren und so dazu beitragen, dass es sich verbreitet. Als ich damals angefangen habe, musste ich mir so viel zusammensuchen. Klar hab ich Kurse gemacht, die, die es eben damals gab (lacht) und ich musste mir dennoch jahrelang selbst einiges antrainieren und immer tiefer einsteigen, damit ich es auch sinnvoll einsetzen konnte. Bis ich dann eben in den USA bei EEG Info angekommen bin und dann war klar, was ich auch hier aufbauen und weitergeben möchte. Und nun bin ich überzeugt davon, dass man mit unseren Kursen schneller und besser Neurofeedback erlernen kann als ich das machen musste”. Doris Engels schließt sich der Antwort von Meike Wiedemann an: “Als ich in die Lehre gegangen bin, hab ich natürlich überlegt, wie ich das neben der Praxis mache. Aber ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt und hatte hier eine gute Einarbeitung. Fehler dürfen gemacht werden. Und es waren ja auch immer erfahrene Kollegen mit bei den Kursen dabei. Es ist ja wie bereits gesagt Teamwork. Da wird niemand allein gelassen. Und nun hab ich ja auch schon einiges an Erfahrung. Alles, was ich gelernt habe, kann ich nun weitergeben - das ist etwas Schönes!”. “Dem ist nichts hinzuzufügen” ergänzt Horst, auch mit einem Lächeln im Gesicht, zum Abschluss.

 

Unser Ausbildungsteam

Unter diesem Link finden Sie im Überblick einige Profile unserer Dozierenden, auch die von Meike, Doris und Horst. Alle haben die Zertifizierung bei EEG Info Europe absolviert und bilden sich gemäß unserer Qualitätssicherung ständig fort. Und wir freuen uns, wenn unser Team wächst! Mehr Infos dazu gibt es auf LinkedIn oder hier.

Link Jobprofil: Neurofeedback Enthusiasten (m/w/d)
Linkedin: BEE Medic GmbH | LinkedIn

 

"Pump it up!" Über Herzratenvariabilität, Hautleitwert und Körpertemperatur. Warum Biofeedback die Neurofeedback-Therapie ideal ergänzen kann

30. November 2021

Biofeedback beschreibt eine Methode, die den Weg zu einer besseren Wahrnehmung und Regulation des eigenen Körpers bieten kann. Im Biofeedback wird mit peripheren körperlichen Parametern - auch Biosignale genannt - gearbeitet, dies können beispielsweise Muskeltonus, Herzschlag oder Atemfrequenz sein. Elektroden, die zum Beispiel direkt auf der Haut angebracht werden, oder in einem Brustgurt oder einem Fingersensor montiert sind, messen dabei periphere physiologische Parameter. Diese Signale werden dann auf einem Bildschirm zurückgemeldet - entweder einfach als Kurven oder aber in Animationen. 
Biosignale lassen Rückschlüsse auf das aktuelle Stresslevel schließen - die eigene körperliche Reaktion wahrnehmen zu können, kann eine Bereicherung für die therapeutische Arbeit, oder aber auch für das Training von Entspannung oder Konzentration darstellen. Entsprechend wird Biofeedback sowohl als Therapiebaustein bei psychischen und physischen Erkrankungen als auch im Leistungs- und Konzentrationstraining - dem sogenannten Peak Performance - oder dem Leistungssport eingesetzt. 

In diesem Blogbeitrag wollen wir auf zentrale Parameter und Funktionsweisen von Biofeedback eingehen und auch beleuchten, inwiefern eine Kombination von Bio- und Neurofeedback in der Therapie sinnvoll gestaltet werden kann. 

 

Pump it up - die Herzrate und Herzratenvariabilität im Biofeedback 

 

Der Puls ist ein biologischer Parameter, der sich je nach äußerlichen und inneren Anforderungen verändert. Nicht nur ein gleichmäßiger Puls, sondern auch die Anpassungsfähigkeit der Herzrate an verschiedene Anforderungen - die sogenannten Herzratenvariabilität (HRV) -  ist ein zentraler Parameter im Biofeedback. 
Als Herzratenvariabilität wird die Variation des zeitlichen Abstands zweier Herzschläge bezeichnet (auch: beat to beat intervall). Diese ist in Zeiten der Entspannung länger als bei körperlichen oder emotionalen Stress. Eine hohe Herzratenvariabilität spricht für eine gute (periphere) Selbstregulation, denn sie indiziert, dass der Organismus die Herzrate je nach Anforderungen anpassen kann und die optimale Frequenz für die jeweilige Situation findet. Eine niedrige Herzratenvariabilität hängt oft mit einem Problemen im Umgang mit stressvollen Situationen, Erinnerungen oder Stress im Allgemeinen zusammen. 

Gerade bei Patienten mit Angststörungen, Depressionen oder chronischen Schmerzen kann ein Biofeedback mit dem Training der Herzratenvariabilität hilfreich sein. Oft ist diesen Patienten die Verbindung zwischen ihren emotionalen Belastungen und den körperlichen Reaktionen nicht bewusst und die Wahrnehmung des eigenen Körpers funktioniert nicht gut, da sie dauerhaft einen sehr hohen Stresslevel haben. Hier zu trainieren, zentrale Parameter wie Herzschlag und Atmung wahrzunehmen, zu beeinflussen, zu synchronisieren und so das allgemeine Stressniveau zu senken, kann in der Therapie ein Schlüsselerlebnis darstellen und den Patienten vor Augen führen, dass sie durchaus Kontrolle über ihren körperlichen und psychischen Zustand haben.

 

Dreimal tief durchatmen - die Atmung in Biofeedback 

 

Sie kennen sicher den Tipp, den Laien-Literatur und Großmütter gerne immer dann geben, wenn jemand gestresst ist: Dreimal tief durchatmen. Hilft das wirklich? Ein kleines Experiment: Legen Sie Ihre Hand auf den Bauch. Atmen Sie tief in Ihren Bauch ein, spüren Sie, wie die Hand sich hebt, wie sich ihr Bauch wölbt, halten Sie, wenn der Bauch maximal gewölbt ist, kurz die Luft an und atmen Sie dann langsam und gleichmäßig wieder aus. Spüren Sie, wie die Luft erst aus dem Bauch und dann aus den Spitzen der Lungen, über die beiden Lungenflügel und die Atemwege nach draußen strömt. Wiederholen Sie dies dreimal. Was fällt Ihnen auf? Wie führen Sie sich? Wie hat sich ihr Herzschlag verändert? 

Der HERZSCHLAG?! Genau - Atmung und Herzschlag hängen physiologisch eng miteinander zusammen. In einem entspannten Zustand korrelieren Herz- und Atemrate, dies nennen wir auch “respiratorische Sinusarrhythmie”. Beim Einatmen wird die Herzrate dabei höher, das sympathische Nervensystem wird aktiviert und beim Ausatmen wird die Herzrate niedriger, das parasympathische Nervensystem wird aktiviert. In Stresssituationen dreimal tief ein und aus zu atmen kann so dabei helfen, nicht nur bessere Bewusstsein und Kontrolle über die eigene Atmung zu erlangen, sondern in der Folge auch die Korrelation von Atmung und Herzschlag zu synchronisieren. 

 

Sweat Baby, Sweat - der Hautleitwert im Biofeedback

 

Der Hautleitwert wird in der Regel über Elektroden am Finger erfasst. Die Beschaffenheit der Haut unterscheidet sich an der Handfläche von der an anderen Körperregionen - an der Handfläche verfügt die Haut über besonders viele Schweißdrüsen. Diese Schweißdrüsen, die vom Sympathikus innerviert werden, reagieren auf Stress rasch mit einer Steigerung ihrer Drüsen Aktivität.  Ist die Handfläche trocken und die Aktivität der Schweißdrüsen niedrig, ist auch der Hautleitwert gering. Da es sich bei Schweiß um eine salzhaltige Flüssigkeit handelt, steigt der Hautleitwert  - gemessen durch 2 Elektroden an den Fingern - bei zunehmender Aktivität der Schweißdrüsen.

Ist der Hautleitwert im Ruhezustand konstant und niedrig, spricht dies für einen entspannten Zustand, schwankt er allerdings ständig ohne erkennbaren Grund, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass selbst eigentlich neutrale Reize stressig empfunden werden. Wird dann ein Stressor präsentiert - es reicht manchmal auch die Erwähnung oder der Gedanke an eine stressvolle Situation, steigt der Hautleitwert in der Regel schnell an. Bei gesunden Menschen erreicht er nach 1-2 Minuten wieder sein Ausgangsniveau. Bei Patienten, die Probleme in der emotionalen Regulation haben, kommt es aber auch vor, dass der Hautleitwert nach dem Stressor lange Zeit auf einem hohen Niveau bleibt. Da der Hautleitwert schnell auf stressvolle Reize anspringt und einfach zu messen ist, eignet er sich in der Therapie besonders gut als psychophysiologischer Spiegel - und gibt den Wechsel von An- und Entspannung wieder. Er kann aber auch als Unterstützung im Entspannungstraining oder beim Erlernen verschiedener Entspannungstechniken eingesetzt werden.


 

It is getting hot in here - die Körpertemperatur im Biofeedback 

 

Die Temperatur wird in der Regel über einen Sensor am Finger gemessen. In einem entspannten Zustand entspannt sich in der Regel auch die glatte Muskulatur in den Wänden der Blutgefäße, was dazu führt, dass mehr Blut in die Extremitäten fließt - wir erkennen das häufig daran, dass sich ein Wärmegefühl in den Händen einstellt. Eine einsetzende Entspannung geht also mit einer Erhöhung der Temperatur in den Extremitäten einher. Unter Stress oder Anspannung zieht sich die Muskulatur in den Gefäßwänden zusammen, die Gefäße werden enger und weniger Blut gelangt in die Extremitäten und es kommt oft zu einem Absinken der Körpertemperatur. Die Körpertemperatur reagiert dabei meistens etwas verzögert, von Beginn der Stressreaktion bis zu einem Absinken der Körpertemperatur in den Extremitäten können durchaus 1-2 Minuten vergehen.
 
Die Körpertemperatur Hautleitwert kann in der Therapie beispielsweise eingesetzt werden, um den Einfluss von Gedanken und Vorstellungen auf die Physiologie zu demonstrieren, manchen Patienten gelingt es nämlich durch die Vorstellung von Wärme/Kälte eine Veränderung der Temperatur zu erreichen, und auch im Entspannungstraining kann die Körpertemperatur eine Rolle spielen. 

 

Die Kombination von Bio- und Neurofeedback 

 

Beim symptombasierten Infra Low Frequency (ILF) Neurofeedback sind die Symptome und die Zustandsänderungen des Patienten die zentralen Komponenten. Viele dieser Symptome beziehen sich ebenfalls auf Korrelate von Stress und Entspannung. Die Hinzunahme von Biofeedback Parametern kann entsprechend eine sinnvolle Ergänzung für ILF Neurofeedback darstellen. So wird es für Patient und Therapeut möglich, auch die physiologischen Korrelate der Zustandsänderungen in die Therapie einzubeziehen. Patienten, die Veränderungen in ihrem Stress - und Entspannungszustand nicht gut wahrnehmen oder verbalisieren können, erhalten darüber eine weitere Möglichkeit, Veränderungen durch das Neurofeedback nachzuvollziehen und zu erleben. Auch Veränderungen, die teilweise unter der Wahrnehmungsschwelle liegen, können durch die Messung peripherer Signale sichtbar gemacht werden und Eingang in die Therapie finden. Bei skeptischen oder angespannten Patienten kann der Einbezug der Biofeedback Parameter im Sinne der Psychoedukation auch dabei helfen, die Verbindung von Psyche und Physiologie sicht- und erlebbar zu machen, den Patienten das Setting mit Elektroden näher zu bringen und die mögliche Angst vor Veränderungen durch die Therapie schrittweise zu nehmen, um de Patienten so sanft an Neurofeedback heranzuführen. 
Der Therapeut kann in den physiologischen Parametern Anzeichen für Stress und Entspannung ableiten und entsprechend die Therapie optimieren, beispielsweise durch eine Frequenzänderung.

 

Modernes Biofeedback mit der AliveⓇ Software 

 

Die vier zentralen Parameter - Herzratenvariabilität, Atmung, Hautleitwert und Temperatur - separat zu messen und in Kurven oder Animationen zurückzumelden ist mit unserer kombinierten Biofeedback Lösung aus Combisensor und AliveⓇ Software nicht mehr nötig. Der Combisensor - eine Fingersensor mit Elektroden - wird am Zeigefinger befestigt, leitet Biosignale ab  und meldet diese an die Software AliveⓇ zurück, welche daraus Graphen und Kurven generiert, die einen hohen Informationsgehalt für Patienten und Therapeuten aufweisen.  Der Combisensor kann einfach mit dem NeuroAmp verbunden werden und die Softwarepakete Cygnet und Alive können parallel bedient werden.

Die AliveⓇ Software enthält eine Vielzahl von Animationen, Workshops und Tutorials und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten für die vier peripheren Signalen. Die Alive Feedbacks werden - ähnlich wie in Cygnet - auf zwei Bildschirmen dargestellt, wobei der Therapeut auch das tatsächlich abgeleitete Biosignal sehen kann. Dies ermöglicht es dem Therapeuten auch, die Software gleichzeitig mit Neurofeedback und Cygnet zu nutzen. Mit AliveⓇ ist es aber auch möglich, die beliebten Cygnet Animationen wie Innertube, Tropical Health oder Dreamscapes für Biofeedback zu benutzen. Alive enthält aber auch spezifische, ruhige Feedback Optionen exklusiv für Biofeedback, die besonders für ängstliche und angespannte Patienten geeignet sind. Auch detaillierte Reports können über die Software erstellt werden. 

Mit Alive lässt sich Biofeedback sowohl als separater Therapiebaustein einsetzen als auch in Kombination mit Neurofeedback nutzen. 

 

Biofeedback in Theorie und Kurse - Unser Lehrangebot 

 

Da beim Biofeedback periphere Parameter adressiert werden ist im Gegensatz zum Neurofeedback - wo mit zentralen Erregungsparatemern gearbeitet wird - kein obligatorisches Einsteiger Kurs notwendig. Biofeedback kann auch in anderen Therapie- oder Trainings Settings ein sinnvoller Baustein sein, beispielsweise im Peak Performance oder dem Leistungssport. 

Um den Umgang mit Fingersensor und AliveⓇ zu erlernen und praktisch auszuprobieren, bieten wir regelmäßig einen Einstiegskurs für Biofeedback Theorie und Praxis an. Weitere Informationen finden Sie unter Kurse.

 

Literaturempfehlung

 

Für Interessierte, die sich intensiver mit Parametern im Biofeedback beschäftigen möchten, empfehlen wir das Kapitel 2, “Peripheres Biofeedback”  in folgendem Springer Lehrbuch: 
Haus KM. et al. (2020). Praxisbuch Biofeedback und Neurofeedback. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59720-0_1 (auf Deutsch) 

Hirnfunktionsanalyse als Teil der Diagnostik mentaler Erkrankungen - Interview mit PhD Olga Kara

07. Oktober 2021

Das Gehirn ist ein sehr komplexes Organ und die Interaktion zwischen anatomischen und funktionellen Netzwerken des Gehirns ist ein aktuelles Thema in der Psychopathologieforschung und der therapeutischen Diskussion.
Olga Kara ist Neuropsychologin und Neurofeedback-Therapeutin mit einem ausgeprägten wissenschaftlichen Forschungshintergrund. Schon früh war Olga Kara fasziniert von den neurobiologischen und psychophysiologischen Grundlagen kognitiver Prozesse sowie von deren spezifischen Mustern bei verschiedenen psychologischen Erkrankungen. Neben Infra Low Frequency (ILF) Neurofeedback verwendet sie verschiedene Trainingsmethoden in Kombination mit Neurotechnologie, um Patienten in ihrer Praxis in Tampere, Finnland, und in ihrer Klinik in St. Petersburg, Russland, zu helfen. Darüber hinaus beteiligt sich Olga aktiv an der Entwicklung der neuesten Ansätze zur Integration der Analyse von Gehirnfunktionen in die Behandlung.

 

Olga, was verstehen wir unter Hirnfunktionsanalyse? 

 

Das Gehirn hat - wie jedes andere Organ auch - einen spezifischen anatomischen Aufbau, und wir können die Dicke der Kortikalschichten oder die Größe der Ventrikel messen oder ungewöhnliche Schwellungen feststellen. All diese Informationen sind für die Diagnose sehr wichtig. Zugleich erfüllt unser Gehirn eine enorme Anzahl verschiedener Funktionen. Es ermöglicht uns zu lesen, zu sprechen, zu laufen, die Umwelt zu spüren, uns anzupassen, zu lernen und so weiter. Dieses komplexe Verhaltensrepertoire wird von funktionellen Hirnnetzwerken ausgeführt, d. h. von Netzwerken, die aktiviert sind und zusammenarbeiten, um uns Leistung zu ermöglichen. Psychologische und psychiatrische Symptome können oft nicht mit anatomischen Abweichungen in Verbindung gebracht werden, aber wir können Probleme in der Kommunikation funktioneller Hirnnetzwerke identifizieren. Dies hilft uns, den Mangel innerhalb eines bestimmten funktionellen Gehirnnetzwerks mit dem Symptom des Patienten in Verbindung zu bringen. 

 

Wie setzen Sie die Hirnfunktionsanalyse in Ihrer Praxis ein?

 

Die Hirnfunktionsanalyse hilft mir in mehrfacher Hinsicht. Ich führe die Hirnfunktionsanalyse als Teil der Diagnostik durch, um z. B. pathologische Zustände auszuschließen, die von einem anderen Spezialisten behandelt werden sollten, oder um die Symptome meines Klienten besser zu verstehen. Ich habe festgestellt, dass die Hirnfunktionsanalyse nützlich ist, wenn Standardprotokolle den Patienten nicht zu helfen scheinen - das ist dann der Fall, wenn vielleicht eine schwerwiegende zugrundeliegende funktionelle Dysregulation des Gehirns stört. Daher verwende ich die Hirnfunktionsanalyse für die Therapieplanung, aber auch für die Überwachung der Therapieergebnisse.

 

Welche weiteren Informationen liefert die Hirnfunktionsanalyse für den Therapeuten? 

 

Beim ILF-Neurofeedback sind unsere primäre Informationsquelle die Symptome und Symptomveränderungen des Patienten. Durch den Zustand des Patienten und die Beziehungen innerhalb und zwischen den Neurofeedback-Sitzungen erhalten wir Informationen über Hyper- und Hypoerregung und können z.B. die Trainingsfrequenz anpassen. Sowohl ich als auch meine Kollegen erzielen mit diesem symptomorientierten Ansatz großartige Ergebnisse. Aber manchmal - z.B. bei Patienten mit inkonsistenten Symptomprofilen, schweren Komorbiditäten oder mit praktisch keiner Fähigkeit zur Introspektion und Selbstberichterstattung - möchte man eine zweite Informationsquelle in Betracht ziehen. Hier können Hirnfunktionsanalysen, EEG- und ERP-Aufzeichnungen von Nutzen sein. 

Therapeuten könnten diese Methode nutzen, wenn sie Bedenken hinsichtlich des Zustands ihrer Klienten haben, für die Erstellung von Hirntrainingsprotokollen, für die Überwachung des Fortschritts (insbesondere wenn die Kunden den Unterschied zwischen dem Ausgangszustand und den Veränderungen nach dem Training nicht erkennen können). In einigen Fällen, insbesondere bei Ärzten, kann diese Methode eingesetzt werden, um das Ansprechen auf ein bestimmtes Medikament vorherzusagen. Die Informationen, die man aus den Hirnfunktionen erhält, sind komplex, und man muss die Daten analysieren und dafür spezifische Kenntnisse haben. 

 

Ist die Analyse der Gehirnfunktionen notwendig, bevor man mit dem ILF-Neurofeedbacktraining beginnt? 

 

Nein, das ist nicht notwendig. ILF ist ein symptombasierter Ansatz mit klinisch validierten Standardprotokollen, die auch ohne Hirnfunktionsanalyse sehr gut funktionieren. 
Falls Ihr Klient jedoch eine unerwartete Reaktion auf ILF zeigt oder Sie Bedenken über den Fortschritt des Klienten haben, möchten Sie vielleicht eine zusätzliche Bewertung hinzufügen, um Ihre Vorstellung über den Zustand des Kunden zu untermauern, einige neurologische Anomalien auszuschließen oder dies einfach als einen evidenzbasierten Ansatz zu verwenden, der Ihnen helfen kann, die Wirksamkeit der Therapie auf den funktionellen Zustand des Gehirns zu messen. Ich würde die Hirnfunktionsanalyse denjenigen Neurofeedback-Therapeuten empfehlen, die sich für das EEG interessieren und eine weitere Informationsquelle - EEG- und ERP-bezogene Daten - neben den Symptomveränderungen zu ihrer Behandlungsbewertung hinzufügen möchten. 


Olga wird ihr Wissen auch teilen und Einblicke in die Hirnfunktionsanalyse und Neurofeedbacktherapie in einem Expertengespräch am 20. Oktober 2021 um 17 Uhr MEZ geben. Registrieren Sie sich jetzt kostenlos und erfahren Sie, wie Neurodiagnostik, EEG/ERP-Technologie und Hirnfunktionsanalyse in eine Neurofeedbackpraxis integriert werden können. 

Vorteile von Neurofeedback für Praxen - 10 Gründe, warum sich der Einstieg gerade jetzt lohnt!

29. September 2021

Der Bedarf an Psychotherapie steigt ungebremst. Waren die Praxen bereits vor Corona ausgelastet nimmt die Nachfrage weiter zu. Laut einer Umfrage der Deutschen Psychotherapeutenkammer Anfang des Jahres bereits um weitere 40% gegenüber dem Vorjahr. Für Patienten bedeutet dies oft noch längere Wartezeiten. Für Praxen Überlastung. Warum sich aber gerade jetzt der Einstieg ins Neurofeedback lohnt, zeigen wir in diesem Artikel. 

 

1. Zunächst einmal: Neurofeedback kann bei vielen Symptomen helfen da es darauf abzielt die Selbstregulierung zu verbessern

Unser Gehirn ist fortwährend mit Regulierung beschäftigt und will stets ideal arbeiten. Wenn wir ausgeschlafen sind, entspannt, Stress abbauen können und gesund sind, funktioniert diese Selbstregulierung gut. Es fällt dem Gehirn dann recht leicht optimal zu arbeiten und beispielsweise tagsüber konzentriert und mit Elan an die Arbeit zu gehen und Abends gut abschalten zu können. Dagegen fällt es uns in besonders stressigen Zeiten oft schwer zu entspannen. Wir sind unkonzentriert, gereizt und auch depressive Verstimmungen hat sicher jeder von uns schon einmal erlebt. Aus solchen Phasen können wir manchmal aus eigener Kraft herauskommen und nicht jede Art von Stress macht uns gleich krank. Dauerhafte Belastungen, traumatische Erlebnisse oder auch (psychische) Krankheiten können aber dieses sensible System der Selbstregulierung langfristig stören. Und oftmals werden gerade psychische Erkrankungen lange nicht wahrgenommen, ignoriert und durch viele Faktoren begünstigt. Die Folgen sind dann oft schwerwiegend und langfristig mit vielfältigen Symptomen. Hier setzt nun Neurofeedback an. Es zielt darauf ab die Selbstregulierung wieder zu verbessern und so vor allem Symptome von Erkrankungen zu lindern. Daher sprechen wir beim ILF Neurofeedback auch von einem “symptombasierten Ansatz”. Je nachdem, unter welchen Symptomen Patienten am meisten leiden, werden Feedback und Elektrodenposition individuell angepasst. ILF Neurofeedback ist daher sehr wirksam. Erfolge und ob ein Patient darauf reagiert, zeigen sich oft schon in den ersten Sitzungen. Meist an einer Verbesserung des Schlafs, der Konzentration, der Fähigkeit wieder besser entspannen zu können. Und oft berichten Patienten auch von einem Wohlgefühl, dass sie sich sicherer “und im Kopf aufgeräumter” fühlen. Neurofeedback kann daher zu schnellen Therapieerfolgen führen.

 

2. Neurofeedback macht Spaß

Neurofeedback fühlt sich durch die entspannte Therapiesituation eigentlich gar nicht nach Therapie an. Besonders Kinder und Jugendliche freuen sich auf “ihr Neurofeedbacktraining” mit den computerspielähnlichen Animationen. Probleme in der Schule, ob sie nun ADHS haben oder an Ängsten leiden - all das spielt während der Neurofeedback-Sitzung an und für sich gar keine große, spürbare Rolle. Während des Neurofeedbacks geht es vielmehr darum zu entspannen, das Feedback auf sich wirken zu lassen und so vor allem auch Selbstwirksamkeit zu erleben. Und auch sehr leistungsorientierte Erwachsene, die sich damit schwer tun, sich zu öffnen oder ungern über Schwierigkeiten sprechen möchten, finden oft sehr rasch Zugang zu Neurofeedback. Denn Neurofeedback stellt nicht Probleme und Diagnosen in den Fokus und fühlt sich zudem einfach gut an. 

 

3. Neurofeedback motiviert

Erste Verbesserungen der Symptome können sich rasch und bereits nach wenigen Sitzungen zeigen. Das motiviert sehr. Sowohl Patienten als auch Therapeuten. Die Effekte des Neurofeedbacks sind vor allem auch im Alltag spürbar und werden auch - gerade bei Kindern und Jugendlichen - von den Eltern und im schulischen Umfeld wahrgenommen. Sie können sich zeigen durch bessere Konzentration, Ausgeglichenheit, einem besseren Schriftbild usw.  Solche erlebbaren Erfolge motivieren ungemein und führen dazu, dass Patienten in der Regel sehr gerne zur Therapie kommen. Es werden deutlich weniger Sitzungen abgesagt und Sie haben weniger Therapieausfälle und eine höhere Planungssicherheit. 

 

4. Neurofeedback bringt Leichtigkeit in den Arbeitsalltag...

Auf die Frage, wovon sie ganz persönlich beim Neurofeedback am meisten profitieren, sagen fast alle unsere Kunden Sätze wie diese: “Neurofeedback bringt Leichtigkeit in meinen Arbeitsalltag”, “Neurofeedback macht meine Arbeit viel entspannter”, ”Man kann durch Neurofeedback mit wenig Aufwand so viel erreichen” oder “Ein Tag Gesprächstherapie kann ganz schön anstrengend sein und an den eigenen Kräften zehren. Neurofeedback fühlt sich für mich auch leichter an. Ich bin weniger ausgelaugt und auch für mich selbst viel zufriedener mit dem was ich am Ende des Tages erreicht habe”.

 
10 Gründe jetzt in Neurofeedback einzusteigen
5. … und es entstehen weniger belastende Situationen in der Therapie

Neurofeedback ist sehr ruhiges Arbeiten. Zwar muss Neurofeedback natürlich therapeutisch begleitet werden und der Dialog mit dem Patienten ist während der Therapie wichtig, um die Trainingsfrequenz immer weiter zu optimieren oder entprechend den Therapieerfolgen anpassen zu können. Aber durch die entspannte Aufmerksamkeit während der Patient das Neurofeedback “automatisch” macht und den Feedback-Animationen auf dem Monitor folgt, entstehen weniger Anspannungen und belastende Situationen während der Sitzung. Dies ist gut für Patienten, aber vor allem auch für Sie! Man kann auch selbst beim Neurofeedback einfach mal durchschnaufen.

 

6. Neurofeedback ist effizient

Täglich berichten uns Therapeuten von sehr raschen Erfolgen und regelrechten Behandlungsdurchbrüchen. Vielen Patienten kann durch Neurofeedback schneller geholfen werden. Neurofeedback ist zudem sehr gut planbar und die Behandlungsintervalle verlängern sich mit fortlaufender Therapie. So wird ihre Warteliste zwar nicht unbedingt kürzer, denn Sie werden sehr schnell merken, dass ihre Neurofeedback-Warteliste wächst. Sie können jedoch insgesamt mehr Patienten schneller helfen. Was sich natürlich auch auf die Reputation und den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Praxis positiv auswirken kann.

 

7. Jeder Patient kann Neurofeedback lernen

Es gibt nur wenige Kontraindikationen für Neurofeedback, wie bspw. besonders schwere Formen der Epilepsie. Grundsätzlich kann Neurofeedback aber vom Grundschul- bis ins hohe Alter erlernt werden. Das Gehirn leistet das Neurofeedbacktraining “automatisch” und ohne spürbare Anstrengung. Da es sich für eine so breite Patientenklientel eignet, lässt sich in jede Praxis einfach integrieren und viele Patienten können davon profitieren.

 

8. Neurofeedback ist einfach zu bedienen

Unsere Neurofeedback-Hardware ist sehr handlich. Es braucht daher nicht viel, um mit Neurofeedback zu starten. Das Neurofeedback-Equipment selber ist kompakt und auch die Software leicht zu bedienen. Es braucht lediglich eine kleine Fläche - idealerweise einen kleinen Rollwagen auf dem man den NeuroAmp und Verbrauchsmaterialien sicher abstellen kann und auch das Anlegen der einzelnen Elektroden erfolgt mit etwas Übung innerhalb weniger Sekunden. Sie müssen dann nur noch gemeinsam mit dem Patienten ein passendes Feedback wählen, die Trainingsfrequenz ganz einfach über einen Schieberegler einstellen und können sich dann voll auf ihren Patienten konzentrieren und durch beobachten und gezielte Rückfragen immer weiter das Training optimieren. Wie es genau geht, zeigen wir Ihnen in unseren Grundkursen mit hohem Praktikumsanteil.

 

9. Neurofeedback ist therapeutisch reizvoll

Modernes Neurofeedback orientiert sich nicht allein an der Diagnostik, sondern vor allem an den Symptomen, an denen Patienten am meisten leiden. Daher sprechen wir beim ILF Neurofeedback auch von “symptombasierten” Arbeiten und daher ist auch Ihre Rolle als Therapeuten weiterhin so zentral. Mit ihrem Fachwissen und auf Basis Ihrer Neurofeedback-Ausbildung begleiten Sie Ihre Patienten durch das Neurofeedback. Sie treffen Entscheidungen zur richtigen Elektrodenposition und zur passenden Trainingsfrequenz. Das gute Zusammenspiel zwischen Therapeut und Patient ist daher weiterhin wichtig und wird nicht durch die Technik ersetzt. Im Gegenteil. Neurofeedback ist therapeutisch reizvoll und abwechslungsreich. Denn Sie passen das Feedback individuell nach den Bedürfnissen Ihres Patienten an, lernen mit jedem Patienten dazu, verbessern Ihre Fähigkeiten, werden immer routinierter und können Neurofeedback optimal einsetzen.

 

10. Hygieneregeln können gut eingehalten werden

Und zu guter Letzt: Neurofeedback ist nicht-invasiv, schmerzfrei und auch Hygiene- und Abstandsregeln können einfach eingehalten werden. 

Wie funktioniert das eigentlich mit der Neurofeedback-Selbsterfahrung bei den Onlinekursen?

31. Juli 2021

Wir machen wirkungsvolles Neurofeedback mit Begeisterung. Daher ist es uns bei BEE Medic auch wichtig, dass alle unserer Mitarbeiter die Chance haben, an einem unserer Grundkurse teilzunehmen und so auch selbst Neurofeedback zu erfahren. Neben einem besseren Verständnis für unser Produkt dient das auch der Qualitätssicherung und stetigen Verbesserung unserer Kurse. Heute berichten unsere Kolleginnen Linda und Jessica von ihrer Selbsterfahrung bei einem unserer Neurofeedback Online-Grundkurse im Juli 2021.

Hallo Linda, hallo Jessica. Schön, dass ihr uns heute einen Einblick in eure Erfahrungen beim Neurofeedback Grundkurs gebt. Wie habt ihr die Selbsterfahrung im Kurs empfunden?

 

Linda: Die Selbsterfahrung war total interessant! Ich habe es teilweise sehr unterschiedlich wahrgenommen. Mal habe ich mich sehr entspannt gefühlt, dann wieder eher wacher und konzentrierter.
Jessica: Am Anfang waren wir etwas unsicher und wussten nicht genau, was uns erwartet. Zum Ende des Kurses konnten wir dann aber unsere Reaktionen viel besser einschätzen und feststellen, wenn wir eine zu niedrige oder zu hohe Trainingsfrequenz eingestellt hatten. 

 

Was hat euch an den Neurofeedback Sessions besonders überrascht?

 

Jessica: Obwohl ich vorher schon viel über den Ablauf und die Wirkung von Neurofeedback wusste, war ich total überrascht, wie schnell man eine Wirkung bzw. eine Veränderung bemerkt. Das dauert nur wenige Minuten und selbst minimale Frequenzunterschiede wirken sich komplett unterschiedlich aus. Und das, obwohl man aktiv erstmal nichts tun muss und im Endeffekt nur auf einen Bildschirm schaut. 
Linda: Ich fand es auch total faszinierend, wie unterschiedlich Menschen auf Neurofeedback reagieren, das hat man vor allem bei der anschließenden Diskussion in der Kleingruppe gemerkt. Außerdem hätte ich vorher nicht erwartet, dass anfangs schon eine 10-minütige Session durchaus anstrengend für das Gehirn ist. Das habe ich davor etwas unterschätzt. Ich habe auch nicht unbedingt damit gerechnet, dass eine kurze Neurofeedback-Session auch Nachwirkungen über mehrere Stunden und Tage haben kann. Das habe ich besonders gemerkt, als sich mein Tinnitus auf meinem linken Ohr deutlich verbessert hat.

 

Was fandet ihr an den Feedbacks besonders gut?

 

Jessica: Ich persönlich habe die ruhigen Feedback-Animationen präferiert, aber durch die große Auswahl ist wirklich für jeden etwas dabei. Außerdem erhöht der  “Spielcharakter” vieler Animationen das Engagement.


Was konntet ihr während der Selbsterfahrung an euch selbst feststellen?

Linda: Wie bereits gesagt, waren die Auswirkungen sehr unterschiedlich. Von Entspannung über Konzentration bis hin zu Lachflashs und einem erhöhten Puls. Teilweise habe ich auch ein leichtes Kribbeln verspürt und insgesamt hatte ich das Gefühl, dass mir das Neurofeedback dabei geholfen hat, mein Körperbewusstsein zu steigern. 

 

Seid ihr froh, dass ihr den Kurs und die Selbsterfahrung machen konntet?

 

Jessica: Ja, ich kann es wirklich nur weiterempfehlen. Der Kurs was total interessant und ich konnte dadurch nochmal einen ganz anderen Einblick bekommen. Natürlich war der Kurs auch anstrengend, da man viel Input bekommen hat und das Gehirn sich auch erst an das Neurofeedback gewöhnen muss. Aber wir haben total viel gelernt und mitgenommen und die Erfahrung war einfach nur spannend! 

 

Wie seid ihr mit dem Online-Format zurechtgekommen?

 

Linda: Das Online-Format hat echt super geklappt und alle Teilnehmer sowie die Dozenten sind gut mit der Technik zurecht gekommen.
Jessica: Das stimmt. Außerdem fande ich es echt praktisch, dass wir so den Kurs einfach von zu Hause aus mitmachen konnten.

Super, danke für eure Zeit und den kleinen Einblick in den Neurofeedback Grundkurs!
 

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